Personen mit einer kardiovaskulären Erkrankung, wie einem Myokardinfarkt, sind mit einem schwerwiegenden gesundheitlichen Ereignis konfrontiert. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind zudem typische Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Typ 2. So ist bei einem Teil der Personen, die einen Myokardinfarkt erleiden, bereits ein Typ 2 Diabetes bekannt. Bei einer weiteren Gruppe wird erst in der akuten Behandlung eine Diabeteserkrankung diagnostiziert.
Das Erleben eines schwerwiegenden gesundheitlichen Ereignisses kann sich neben körperlichen Einschränkungen auch auf das psychische Wohlergehen und in der Folge auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität negativ auswirken. Zudem ist anzunehmen, dass dies auch die Adhärenz zur Therapie und somit die Prognose der Patientinnen und Patienten (z. B. hinsichtlich einer Depressionen oder Angststörung) beeinflussen kann.
Wesentlicher Bestandteil der Rehabilitation nach einem Myokardinfarkt sind daher häufig Änderungen des Lebensstils, um z. B. durch eine Umstellung der Ernährung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität künftige Reinfarkte zu verhindern. Im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung und einer nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität sollten bei der Umsetzung der Lebensstiländerung die Bedürfnisse und Präferenzen der Patientinnen und Patienten im Vordergrund stehen.
Ziele
Ziel des Projekts ist es, zu erforschen, welche Bedürfnisse und Präferenzen Patientinnen und Patienten nach einem Myokardinfarkt mit Blick auf eine Lebensstilintervention haben und wie sich diese im Verlauf des Genesungsprozesses verändern.
Leitung und AnsprechpartnerInnen
KooperationspartnerInnen
-
Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
-
Max-Planck-Institut für Öffentliche Güter, Bonn
-
Institut für Klinische Diabetologie (DDZ)
-
Institut für Neurowissenschaften, Universitätsklinikum Düsseldorf
Förderung
Kleiner strategischer Sondertatbestand der Leibniz-Gemeinschaft
Methoden
Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie (Düsseldorfer STEMI-Studie) sollen mittels wiederholter Befragungen Erkenntnisse über den psychischen und physischen Zustand von Patientinnen und Patienten nach einem Myokardinfarkt im Genesungsverlauf gewonnen werden. Zudem sollen die Bedürfnisse und Präferenzen auch mit Hinblick auf das Bewegungsverhalten von Menschen nach einem kardiovaskulären Ereignis untersucht werden. Die Patientinnen und Patienten sollen über fünf Jahre rekrutiert und ein Jahr nachbeobachtet werden. Insgesamt sollen bis zu 1000 Patientinnen und Patienten in die Beobachtungsstudie eingeschlossen werden.
Laufzeit
2018 – 2023