Studie für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes
Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein vielfach erhöhtes Risiko, später dauerhaft an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Im Rahmen der Deutschen Gestationsdiabetes-Studie (PREG) werden daher deutschlandweit an 5 Standorten Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes über insgesamt zehn Jahre nach der Entbindung nachuntersucht. Dabei ist das Ziel, das Diabetesrisiko abzuschätzen, frühzeitig Diabetes-Vorstufen festzustellen und ggfs. vorbeugende Maßnahmen anzubieten.
Wer kann teilnehmen?
Einschlusskriterien:
- Basisuntersuchung: Frauen in der 24. – 27. +6 Schwangerschaftswoche
- 1, 2, 5 und 10 Jahre nach Entbindung des Kindes: Wenn in der zurückliegenden Schwangerschaft ein oraler Gukose-Toleranztest (oGTT) durchgeführt und dokumentiert wurde
Wichtigste Ausschlusskriterien:
- Alter unter 18 Jahre
- Typ-1- oder Typ-2-Diabetes
- Schwerwiegende Erkrankung, z.B. eine symptomatische koronare Herzerkrankung
- Schwere konsumierende Erkrankungen (Krebs)
- Schwere Leber- oder Nierenerkrankung
- Systemische Infektionen
- Psychische Erkrankungen mit Einschränkung der Kooperationsfähigkeit
- Cortison-Therapie
Schwangerschaftsdiabetes
Als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet man eine Störung im Zuckerstoffwechsel, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt bzw. diagnostiziert wird. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Zum einen führen verschiedene Schwangerschaftshormone zu einer Abschwächung der Insulinwirkung (z. B. Östrogen, Wachstumshormon, Cortisol), andererseits sind die Ernährungsgewohnheiten in der Schwangerschaft häufig verändert.
Aufgrund der verminderten Insulinwirkung muss der Körper vermehrt Insulin produzieren. Wenn dies nicht möglich ist, entstehen erhöhte Blutzuckerwerte und eventuell ein Diabetes. Auch wenn eine Insulintherapie selten erforderlich ist und die meisten Frauen nach der Geburt wieder normale Blutzuckerwerte aufweisen, ist das Risiko für diese Frauen, in ihrem weiteren Leben an Typ-2-Diabetes zu erkranken, erhöht.
Um das individuelle Risiko früh abschätzen zu können, sind empfindliche Methoden notwendig, um entsprechende Maßnahmen zur Verhinderung einer dauerhaften Erkrankung einzuleiten. Dies ist insbesondere in der Schwangerschaft wichtig, um Komplikationen bei Mutter und Kind zu verhindern.
Ablauf und Untersuchungen
Die Studie beinhaltet eine Basisuntersuchung in der Schwangerschaft (24. – 27. +6 Schwangerschaftswoche) sowie Nachuntersuchungen 1, 2, 5 und 10 Jahre nach der Geburt des Kindes.
Bei der Basisuntersuchung werden eine körperliche Untersuchung und ein Zuckerbelastungstest (oGTT) durchgeführt. Anhand des oGTT wird die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes nach den Grenzwerten, die die Deutsche Diabetes Gesellschaft definiert hat, gestellt oder ausgeschlossen.
1, 2, 5 und 10 Jahre nach der Geburt Ihres Kindes werden Sie erneut untersucht. Es erfolgt jeweils eine körperliche Untersuchung mit Elektrokardiogramm (EKG), ein oGTT sowie die Bestimmung Ihrer körperlichen Fitness und Ihrer Fettverteilung. Der Zeitaufwand beträgt jeweils ca. vier Stunden.
Untersuchungen
- ärztliche körperliche Untersuchung mit EKG
- Körpervermessungen (Gewicht, Größe, Hüft- und Taillenumfang)
- Blutabnahmen
- verschiedene Stoffwechseluntersuchungen
- MRT (Kernspinuntersuchung) zur Bestimmung des Bauch- und Leberfettanteils
Alle Untersuchungen sind für Sie kostenlos. Die Kosten dafür trägt das Studienzentrum.
Ansprechpartner
Gerne können Sie uns bei Interesse oder Fragen unverbindlich telefonisch oder per E-Mail kontaktieren:
Prüfzentren
Düsseldorf
Prof. Dr. Michael Roden, Prof. Dr. Robert Wagner
Deutsches Diabetes-Zentrum
Tel.: 0211–3382209
studienzentrum@ddz.de
Tübingen
Prof. Dr. Andreas Fritsche, Prof. Dr. Reiner Jumpertz-von Schwartzenberg
Universitätsklinikum Tübingen
Tel.: 07071–2980687
stoffwechsel@med.uni-tuebingen.de
München
Prof. Dr. Jochen Seißler
Ludwig-Maximilians-Universität
Tel.: 089–4400–52234
studienzentrum-diabetes@med.uni-muenchen.de
Dresden
Prof. Dr. Nikolaos Perakakis
Studienzentrum Dresden
Tel.: 0351 458 11722
studien-stoffwechsel@ukdd.de
Leipzig
Prof. Dr. Michael Stumvoll, Dr. Gesine Flehmig
Universitätsklinikum Leipzig
Tel: 0341-9720728
plis@medizin.uni-leipzig.de