Für ihre Forschung über den Einfluss des Fetthormons Omentin auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Diabetes wurde Dr. Corinna Niersmann, Nachwuchswissenschaftlerin am Deutschen Diabetes-Zentrum, mit dem MTZ®award 2021 ausgezeichnet.
Düsseldorf (DDZ) – In der Vergangenheit gab es immer wieder widersprüchliche Studien zu dem Einfluss von Omentin auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Omentin ist ein Adipokin, d. h. ein Protein, das vom Fettgewebe gebildet und freigesetzt wird. Zusammenhänge zwischen Omentin und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Personen mit Typ-2-Diabetes waren bisher unbekannt. Daher hatte sich 2019 eine Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) unter Federführung von Dr. rer. nat. Corinna Niersmann erstmals der Sache angenommen. Die Forschenden zeigten, dass höhere Konzentrationen von Omentin im Blut mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes einhergehen. Diese Studie liefert somit einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über die Zusammenhänge des Stoffwechsels mit möglichen Folgeerkrankungen des Diabetes. Dies sah auch die Jury des MTZ®awards so und verlieh ihren Preis am 23. September an Dr. Niersmann.
„Diese Studie entdeckte neue Zusammenhänge zwischen Fettgewebsfunktion, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erläutert Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums. „Die Suche nach den Wirkungsmechanismen von Omentin und anderen Adipokinen belebt eine spannende Aufgabe für Dr. Niersmann und andere talentierte NachwuchswissenschaftlerInnen, um den Typ-2 Diabetes und seine Folgeerkrankungen besser zu verstehen.“ Die MTZ®stiftung verleiht den mit 2.500 Euro dotierten MTZ®award gemeinsam mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und deren Medizinischer Fakultät an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus diesen Instituten, sowie des mit ihr verbundenen Helmholtz-Forschungszentrums Jülich, des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ), und des Instituts für umweltmedizinische Forschung. Mit der Auszeichnung werden herausragende Publikationen auf dem Gebiet der humanmedizinisch orientierten Zell- und Genforschung geehrt. Der regierende Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Dr. Stephan Keller hatte die Schirmherrschaft zur Preisverleihung übernommen und beglückwünschte Dr. Niersmann in seiner Ansprache: „Ganz besonders freue ich mich, dass mit Dr. Niersmann eine junge Nachwuchswissenschaftlerin geehrt wird, die dem Hochschul- und Forschungsstandort Düsseldorf in besonderer Weise verbunden ist.“
Dr. Corinna Niersmann absolvierte ihr Studium der Chemischen Biologie an der Technischen Universität Dortmund. Seit Februar 2016 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Klinische Diabetologie am DDZ tätig. Im Juni 2020 schloss sie erfolgreich ihre Promotion in der Arbeitsgruppe Inflammation bei Prof. Dr. Christian Herder ab. Derzeit forscht Dr. Niersmann als Postdoc in der Arbeitsgruppe Energiestoffwechsel von Prof. Roden. Zudem wurde der Preisträgerin 2017 bereits die Projektförderung der Dr. Eickelberg-Stiftung und 2020 die Allgemeine Projektförderung der Deutschen Diabetes Gesellschaft verliehen. „Ich freue mich sehr über diese hohe Auszeichnung, da sie insbesondere zum Ausdruck bringt, wie bedeutend die Forschung an der Volkskrankheit Diabetes ist. Die Auszeichnung und das damit mir entgegengebrachte Vertrauen motivieren mich zusätzlich und ich hoffe sehr, dass sich der Erfolg gemeinsam mit unserem Team am Deutschen Diabetes-Zentrum fortsetzen lässt.“
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