In dem dreijährigen ämter- und fachübergreifenden Quartiersprojekt „Fit in Grünau“ werden im linksrheinischen Grünau, einem Sozialraum im Stadtteil Düsseldorf Heerdt, gesundheitsförderliche Strukturen in den Lebenswelten null- bis zehnjähriger Kinder in sozial benachteiligten Lebenslagen auf Verhältnisebene aus- und aufgebaut. Durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Präventionsangebote sollen zudem auf Verhaltensebene die Gesundheitskompetenzen der Familien und Fachkräfte vor Ort gestärkt werden.
Das Projekt richtet sich an Kinder im Alter von null bis zehn Jahren, deren Familien sowie relevante Akteur*innen aus den Lebenswelten der Kinder im Sozialraum Grünau und bildet einen Baustein der Düsseldorfer Präventionsketten.
Gemeinsam die Gesundheit von Kindern fördern
Aufbauend auf bereits bestehenden Strukturen im Sozialraum wird ein Runder Tisch „Fit in Grünau“ etabliert. Ziel dieser Vernetzungsstrategie ist es, gemeinsam mit relevanten Akteur*innen aus Grünau und angrenzenden Quartieren, niedrigschwellige Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention für Kinder zu entwickeln.
Um gesundheitsförderliche Maßnahmen und Präventionsangebote bedarfsgerecht und bedürfnisorientiert entwickeln zu können, wurde in einem ersten Schritt eine Bestands-, Bedarfs- und Bedürfnisanalyse durchgeführt. Bei der Bestandsanalyse wurde die Ausgangssituation im Quartier analysiert und vorhandene Ressourcen und Potenziale sowie Herausforderungen und Hürden im Quartier eruiert.
Für die Bedarfsanalyse wurden die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung von 2011 bis 2018 ausgewertet. Um die Wünsche und Bedürfnisse zur Gesundheitsförderung und Prävention von Kindern und deren Eltern zu generieren, wurde eine Bedürfnisanalyse vorgenommen. Dazu wurden mit den Eltern leitfadengestützte Interviews durchgeführt, in denen auch förderliche und hinderliche Faktoren für die Gesundheitsförderung von Kindern und ihren Familien erhoben wurden. Zudem wurden in altersgerechten Formaten die Kinder partizipativ eingebunden. Mit Kindern im Grundschulalter wurde im Rahmen einer Ideenwerkstatt erarbeitet, welche Wünsche und Bedürfnisse sie hinsichtlich eines gesunden Aufwachsens haben.
Basierend auf den Ergebnissen der Bestands-, Bedarfs- und Bedürfnisanalyse werden 2022 partizipativ mit den Kindern, Eltern und relevanten Akteur*innen gesundheitsfördernde Maßnahmen und Präventionsangebote entwickelt. Langfristig soll gemeinsam eine nachhaltige Gesamtstrategie entwickelt werden, die nach Beendigung des Projekts (12/23) in die Düsseldorfer Präventionskette mündet und auf andere Sozialräume und Quartiere übertragen werden kann. Die Nachhaltigkeit soll durch ein Multiplikatorenkonzept gesichert werden.
Um bessere Zugänge zu den Kindern und deren Eltern zu finden, sollen Ärzt*innen sowie gynäkologische Praxen und Hebammen eingebunden werden. Hierbei sollen die beiden Systeme der Jugend- und Gesundheitshilfe stärker miteinander verzahnt und der fachliche Austausch untereinander gefördert werden.
Eckdaten zum Projekt
Laufzeit: 3 Jahre (01.01.2021 bis 31.12.2023)
Antragssteller: Deutsches Diabetes-Zentrum & Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Förderung: Krankenkassenverband NRW (§ 20a SGB V)
Fachtag zur Gesundheitsförderung und Prävention
Im Rahmen des Projekts findet am 17.8.2022 im Rheinblick 741 ein gemeinsamer Fachtag zur intersektoralen Zusammenarbeit im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention im Kontext der Düsseldorfer Präventionskette statt. Der Fachtag startet mit einem kurzen theoretischen Input und einem Einblick in kommunale Aktivitäten und Strategien zur Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen.
Nach einer auflockernden Bewegungseinheit beginnt um 12:00 Uhr der zweite Teil des Fachtags mit praxisbezogenen Workshops zur Bewegung, Medien, Ernährung und Entspannung, mit dem Ziel den Methodenkoffer für die Präventionsarbeit zu erweitern.
Zum Programm sowie zur Anmeldung gelangen Sie hier.