Arbeitsgruppe Patientenrelevante Outcomes

Folgeerkrankungen des Diabetes / Psychische Komorbidität / Gestationsdiabetes mellitus (GDM)

Folgeerkrankungen des Diabetes

In der Arbeitsgruppe untersuchen wir die Folgeerkrankungen des Diabetes (Amputationen, Herzinfarkt, Schlaganfall, terminale Niereninsuffizienz, Erblindung und Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen), deren Reduktion in der St. Vincent Deklaration zur Verbesserung der Diabetesversorgung als zentrales Ziel benannt wurde. Die Risiken von Folgeerkrankungen werden auf Basis verschiedener Datenquellen erfasst, v.a. Krankenkassen- und Registerdaten; durch den Vergleich des Auftretens der Erkrankungen in der nichtdiabetischen Population und der diabetischen Population lassen sich relative und attributable Risiken ermitteln. Zudem werden die Kosten und die Mortalität nach Auftreten der Erkrankungsereignisse untersucht. Teils modellbasiert wird auf Basis klinischer Kohorten der Verlauf der Komplikationen des Diabetes analysiert, insbesondere der des diabetischen Fußsyndroms. Die Ergebnisse geben Hinweise auf mögliche Stellschrauben für eine Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes.

Psychische Komorbidität

Psychische Komorbidität bei Diabetes ist häufig und nach vorliegenden Studien mit ungünstigem Krankheitsverlauf verbunden. Kenntnisse über die Häufigkeit psychischer Begleiterkrankungen, mögliche Einflussfaktoren und Folgen sind erforderlich, um zielgerichtete Interventionen entwickeln und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluieren zu können.

Gestationsdiabetes mellitus

Bei Gestationsdiabetes mellitus (GDM), auch Schwangerschaftsdiabetes oder Typ-4-Diabetes, handelt es sich um eine Glukosetoleranzstörung, die während der Schwangerschaft auftritt und diagnostiziert wird. Vermehrt in der 2. Schwangerschaftshälfte werden Schwangerschaftshormone ausgeschüttet, welche als Insulingegenspieler wirken. Kann der Körper dies mit eigener Insulinproduktion nicht mehr ausgleichen steigt der Blutzuckerspiegel an und es bildet sich ein GDM aus.
Studien zeigen, dass ein erhöhtes Risiko von Bluthochdruck, Harnwegs- und Niereninfekten, Frühgeburtlichkeit, Kaiserschnittentbindungen und im späteren Leben die Ausprägung eines Typ-2-Diabetes besteht. Kinder aus Schwangerschaften mit auftretendem GDM sind häufiger von Makrosomien und Schulterdystokien betroffen.
Untersucht wird die Versorgungsstruktur von Patientinnen mit GDM in Deutschland sowie das Zusammenspiel zwischen geburtshilflicher, diabetologischer, gynäkologischer, pädiatrischer und hausärztlicher Versorgung. Dies geschieht mittels verschiedener Instrumente und auf Basis von unterschiedlichen Datenquellen, wie bspw. Register- oder Kassendaten. Die Ergebnisse sollen Hinweise darauf liefern, wie die Versorgungssituation von Frauen während der Schwangerschaft und von Frauen mit GDM-Diagnose auch nach der Schwangerschaft verbessert werden kann.

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