Schaubild der Nachwuchsforschungsgruppe Crosstalk

Die Forschungsgruppe Crosstalk untersucht, wie die Kommunikation zwischen Geweben die Energiebilanz und metabolische Gesundheit beeinflusst.

Proteine werden von verschiedenen Zellen in Geweben ausgeschüttet und vermitteln die Kommunikation zwischen Organen. Sie können je nach Konzentration und Kontext vorteilhafte oder nachteilige Wirkungen entfalten. Verschiedene Einflüsse wie körperliche Aktivität, Ernährungsumstellungen, aber auch Erkrankungen können die Zusammensetzung der sekretierten Proteine, kollektiv als Protein-"Sekretom" bekannt, ändern. Eine Veränderung des Sekretoms kann weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Insbesondere die Skelettmuskulatur und das Fettgewebe sind wichtige sekretorische Organe. Die durch körperliche Aktivität induzierten Myokine aus der Skelettmuskulatur haben positive Auswirkungen und können Krankheitsrisiken reduzieren. Die durch Adipositas induzierten Adipokine aus dem Fettgewebe fördern oft Entzündungen und tragen zur Entwicklung von Begleiterkrankungen bei. Deshalb ist die Entdeckung bisher unbekannter Effektor-Myokine und -Adipokine im Sekretom entscheidend, nicht nur um spezifische Biomarker für Krankheiten und therapeutische Ansätze zu finden, sondern auch um die grundlegenden molekularen Mechanismen zu verstehen, wie Gewebe miteinander kommunizieren. Trotz intensiver Forschungsarbeiten ist heute allerdings klar, dass viele Myokine und Adipokine bislang unentdeckt sind. Dies ist hauptsächlich auf eine Limitierung der methodischen Möglichkeiten zurückzuführen; viele dieser Proteine weisen niedrige Konzentrationen auf und sind daher sehr schwer messbar.

Wir haben eine auf Proteomik basierende Technik entwickelt, die die Identifizierung neuer, gering vorkommender Myokine und Adipokine in der extrazellulären Flüssigkeit von Muskel- und Fettgewebe ermöglicht. Wir nutzen diese Technik, um unbekannte Myokine und Adipokine zu finden. Anschließend untersuchen wir ihre molekularen Signalkaskaden. Ziel ist es, durch die Aufklärung der Funktionsweise dieser Proteine und ihres Einflusses auf den Stoffwechsel, zur Entwicklung neuer Behandlungen für Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen beizutragen.

Konkret konzentrieren wir uns auf folgende Ziele:

  • Adipokine und ihre Rolle bei der durch fettreiche Ernährung induzierten Entzündung des Fettgewebes (1).
  • Durch körperliche Aktivität induzierte Myokine und ihre positiven Auswirkungen auf Adipositas und Diabetes (2).
  • Molekulare Mechanismen des neuartigen Myokins PSAP bei der Erhaltung des Fettgewebes (3).

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