10 Jahre RIN Diabetes: 6. Symposium setzt Impulse für die Zukunft der Diabetesversorgung

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Ende Mai 2025 fand im Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) das 6. Symposium des RIN Diabetes e.V. unter dem Motto „Blitzlichter aus der Diabetologie“ statt. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Netzwerks, das sich seit seiner Gründung als Austausch- und Kooperationsplattform etabliert hat. Rund 65 Teilnehmende aus Wissenschaft, Gesundheitsversorgung, Wirtschaft, Patientenvertretung und öffentlicher Verwaltung diskutierten zukunftsweisende Impulse für die Versorgung von Menschen mit Diabetes.

Die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Düsseldorf, Klaudia Zepunkte, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort und unterstrich die gesellschaftliche Relevanz des Themas. Sie würdigte zudem das Engagement des Netzwerks und hob die fruchtbare Zusammenarbeit im RIN Diabetes hervor und wie mit der Veranstaltung die Realität der Menschen mit Diabetes in den Blick genommen werde. Dr. Olaf Spörkel, Mitinitiator und Vorstandsvorsitzender des RIN Diabetes e.V., blickte auf die Anfänge des Netzwerks zurück: „Unser Ziel war und ist es, für zentrale Herausforderungen Lösungen auf regionaler Ebene zu entwickeln.“ Dieses Vorhaben sei bis heute aktueller denn je. Er dankte allen Mitgliedern und Partnern für ein Jahrzehnt erfolgreiche und engagierte Zusammenarbeit.

Belebte Informations- und Networking-Zone im Foyer einer Veranstaltung zum Thema Diabetes. Mehrere Personen stehen in kleinen Gruppen oder an Stehtischen verteilt, führen Gespräche oder informieren sich an Ständen.

Blitzlichter aus der Diabetologie

Im wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung gaben Expertinnen und Experten Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Diabetesversorgung. Prof. Dr. Dr. Andrea Icks, Direktorin des Instituts für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie am DDZ, präsentierte Forschungsergebnisse zu Trends bei Diabeteskomplikationen, zum Zeitaufwand für das Selbstmanagement sowie zu den Informationsbedürfnissen von Menschen mit Diabetes. Sie hob hervor, dass Menschen mit Diabetes aktiv in die Forschung eingebunden werden – etwa über Bürgerinnen- und Bürgerbeiräte. Die anschließende Diskussion zeigte, dass die in den Disease-Management-Programm (DMP)-Daten enthaltenen Potenziale bislang nur unzureichend genutzt werden.

PD Dr. Dipl.-Psych. Dominic Ehrmann vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) thematisierte aktuelle und zukünftige Versorgungstrends im Bereich der Diabetestechnologie. Er verwies auf die Ergebnisse des aktuellen Digitalisierungs- und Technologie (DUT)-Reports und ging unter anderem auf die unterschiedlichen Perspektiven von betroffenen Personen und Gesundheitsfachkräften bei AID-Systemen ein. Zudem beleuchtete er Herausforderungen wie den steigenden Aufwand bei der Beantragung neuer Systeme und den Erhalt von Schwerpunktpraxen.

Dr. Matthias Kaltheuner, Diabetologe und Geschäftsführender Gesellschafter der winDiab GmbH stellte innovative Versorgungsansätze vor und gab Einblicke in laufende Projekte wie AugenDiab und H2O-ProDiab. Darüber hinaus stellte er das Projekt GestDiab multilingual vor, das mithilfe moderner Technik und mehrsprachiger Unterstützung Sprachbarrieren in der Behandlung bei Diabetes und Schwangerschaft abbauen soll.

Norbert Kuster, Landesvorsitzender und Geschäftsführer des Landesverbands NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M NRW e.V.) beleuchtete die Versorgungslage aus Sicht der Menschen mit Diabetes. Besonders kritisch bewertete er die sinkende Zahl stationärer Einrichtungen mit diabetologischer Expertise – bei gleichzeitig steigender Erkrankungshäufigkeit. Diese Lücke müsse stärker in den politischen Fokus rücken.

In der abschließenden Diskussion betonte Dr. Jolanda Schottenfeld-Naor, Diabetologin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des RIN Diabetes e.V., die Notwendigkeit einer vernetzten Zusammenarbeit: „Nur gemeinsam – mit ärztlicher, wissenschaftlicher und patientenzentrierter Perspektive – können wir eine zukunftsfähige Diabetesversorgung gestalten.”

Über das DDZ:

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) versteht sich als deutsches Referenzzentrum zum Krankheitsbild Diabetes. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Gleichzeitig soll die epidemiologische Datenlage in Deutschland verbessert werden. Federführend leitet das DDZ die multizentrisch aufgebaute Deutsche Diabetes-Studie. Es ist Ansprechpartner für alle Akteure im Gesundheitswesen, bereitet wissenschaftliche Informationen zum Diabetes mellitus auf und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Das DDZ gehört der „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“ (WGL) an und ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.).

Über den RIN Diabetes e.V.:

Das Regionale Innovationsnetzwerk (RIN) Diabetes e.V. (www.rin-diabetes.de) ist eine etablierte Austausch- und Kooperationsplattform für den Großraum Düsseldorf und setzt seit zehn Jahren auf lokaler und regionaler Ebene neue Impulse in der Prävention und Versorgung des Diabetes. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern und weiteren Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Versorgung, Wirtschaft, Patientenvertretung und der öffentlichen Verwaltung werden innovative Ideen entwickelt und umgesetzt.


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