Studie für Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer Fettlebererkrankung
In dieser Studie wird untersucht, ob die Kombinationstherapie mit Empagliflozin und Semaglutid bzw. die Therapie mit Empagliflozin allein zu einer Rückbildung der nicht-alkoholischen Fettleberentzündung (NASH) führt und gleichzeitig das Voranschreiten einer Leberfibrose verhindert.
Wer kann teilnehmen?
Einschlusskriterien
- Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 75 Jahren
- Diagnostizierter Typ-2-Diabetes
Wichtigste Ausschlusskriterien
- Alter unter 25 oder über 75 Jahren
- Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für Leberbiopsie
- Frühere diabetische Ketoazidose (Stoffwechselentgleisung)
- Erhöhter Alkoholkonsum
- Lebererkrankungen anderer Ursache (z.B. chronische Virushepatitis (B oder C), Alkoholmissbrauch, Leberzirrhose)
- Geplante Schwangerschaft, schwangere oder stillende FrauenSuchterkrankungen wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch
Nichtalkoholische Fettlebererkrankung
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease, NAFLD) ist eine häufige Begleiterkrankung des Typ-2-Diabetes. Klinische Studien konnten zeigen, dass Menschen mit Diabetes und einer NAFLD ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Nierenerkrankungen sowie für die diabetische Nervenerkrankung (Neuropathie) haben.
Die NAFLD ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Einlagerung von Fett in die Leberzellen. Zudem haben insbesondere Patienten mit Typ-2-Diabetes ein erhöhtes Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung hin zur Fettleberentzündung (NASH), einem zunehmenden bindegewebigen Umbau des Lebergewebes (Fibrose; Endstadium: Zirrhose) mit möglichem Leberversagen sowie der Entwicklung eines Leberzellkarzinoms. Von einer NASH spricht man, wenn zusätzlich zur Verfettung des Lebergewebes eine Entzündung im Lebergewebe auftritt.
Die NASH wird derzeit nicht durch gezielte Medikamente, sondern durch Lebensstiländerung mit Ziel der Gewichtsreduktion behandelt. Untersuchungen liefern jedoch Hinweise, dass Medikamente, die bei Typ-2-Diabetes wirksam sind, auch einen günstigen Effekt auf die NAFLD haben könnten.
Ablauf und Untersuchungen
Insgesamt beinhaltet die Studie für Sie ca. 18 Besuche am Studienzentrum (Visiten). Abhängig davon, ob sich Ihr Studienarzt dafür entscheidet, vier Visiten als Telefonvisiten durchzuführen, sind ggf. auch nur 14 Besuche am Studienzentrum erforderlich. Die Studienteilnahme dauert für Sie ungefähr 15 Monate.
Zu Beginn und nach Ende der medikamentösen Behandlungsphase wird eine Leberbiopsie (ambulante Gewebeentnahme aus der Leber durch die Haut mittels einer dünnen Nadel) durchgeführt. Die erste Leberbiopsie dient zur Bestätigung einer NASH und Leberfibrose und prüft, ob Sie alle Einschlusskriterien für die Studienteilnahme erfüllen. Die zweite Leberbiopsie wird durchgeführt, um zu untersuchen, ob es im Vergleich zum Beginn der Studienteilnahme zu einer Veränderung bzw. möglichst einer Verbesserung Ihrer Lebererkrankung gekommen ist.
Die medikamentöse Behandlungsphase erstreckt sich über 48 Wochen, beinhaltet eine tägliche Tabletteneinnahme und eine wöchentliche Injektion unter die Haut. In dieser Phase müssen Sie einmal im Monat u.a. zur Kontrolle Ihrer Blutwerte ans Studienzentrum kommen.
In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, in Absprache mit Ihrem Studienarzt Ihre bisherige Diabetesmedikation für die Dauer der Studienteilnahme auszusetzen oder umzustellen.
Während der gesamten Studiendauer werden Sie gebeten, mindestens einmal täglich Ihren Blutzucker zu messen und ein Blutzuckertagebuch zu führen.
Untersuchungen:
- ärztliche körperliche Untersuchung
- Körpervermessungen (Gewicht, Größe, Bauch- und Taillenumfang)
- Messung der Vitalzeichen (d.h. Blutdruck, Puls, Körpertemperatur)
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Blut- und Urinuntersuchungen
- Ultraschalluntersuchung der Leber
- Elastographie-Messung der Leber mittels FibroScan® (spezielle Ultraschalltechnik)
- Untersuchung der Leber in einem Magnet-Resonanz-Tomograph (MRT, Kernspintomograph) zur Messung des Leberfettgehaltes und zur Bestimmung der Lebersteifigkeit
- Mixed-Meal Test (MMT) zur Beurteilung der Insulinempfindlichkeit der Körperzellen sowie der Insulinausschüttung spezieller Zellen der Bauchspeicheldrüse
- Erfassung von Ernährungsgewohnheiten, Alkoholkonsum und Lebensqualität mittels Fragebögen
Die Studie ist eine so genannte „Multicenter-Studie“ und wird voraussichtlich an insgesamt 40 Standorten in Deutschland und Österreich durchgeführt.
Studienmedikation
In der COMBAT T2 NASH-Studie werden die Wirkstoffe Empagliflozin (Jardiance®) und Semaglutid (Ozempic®), die auch in Deutschland bereits zur Behandlung des Typ-2-Diabetes zugelassen sind, mit einem Placebo (d. h. Tabletten bzw. Injektionsflüssigkeit, die keinen Wirkstoff enthalten) verglichen, um deren Wirksamkeit auf die NASH zu untersuchen. Dabei wird geprüft, ob die Kombinationstherapie mit Empagliflozin und Semaglutid bzw. die Therapie mit Empagliflozin allein zu einer Rückbildung der NASH führt und gleichzeitig das Voranschreiten der Leberfibrose verhindert.
Die Behandlung mit den genannten Medikamenten unterstützt somit die Blutzucker-Einstellung Ihres Diabetes und könnte zeitgleich dazu beitragen, dass sich die NAFLD sowie weitere, durch Diabetes bedingte Folgeerkrankungen, zurückbilden bzw. nicht voranschreiten.
Aufwandsentschädigung
Alle Untersuchungen sind für Sie kostenlos. Die Kosten dafür trägt das Studienzentrum. Sie erhalten eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an den Untersuchungen während der Studienvisiten sowie eine Erstattung Ihrer Fahrkosten zum Studienzentrum.
Ansprechpartner
Gerne können Sie uns bei Interesse oder Fragen unverbindlich telefonisch oder per E-Mail kontaktieren:
Prüfzentren
Düsseldorf
Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ)
Frau Dr. Sabine Kahl
Frau Dr. Alexandra Müller
LKP: Herr Prof. Dr. Michael Roden
0211-3382-384
combatt2nash@ddz.de
Berlin
Charité Universitätsmedizin Berlin / DZD
Prof. Dr. Andreas Pfeiffer
030 – 450 5140422 / 439 (Probanden-AB)
diabetes@charite.de
Dresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Universitätsstudienzentrum für Stoffwechselerkrankungen
Leiter: Prof. Dr. med. Nikolaos Perakakis
Herr Dipl.-Med. Ingo Weigmann
Ansprechpartner: Claudia Schrapel
0351/458 11722
claudia.schrapel@uniklinikum-dresden.de
Heidelberg
Klinik der Universität Heidelberg
Herr Dr. Stefan Kopf
06221 56-8606
DZD.Studien@med.uni-heidelberg.de
München
Ludwig-Maximilians-Universität
Prof. Dr. Jochen Seißler
089–4400–52234
studienzentrum-diabetes@med.uni-muenchen.de
Tübingen
Universitätsklinikum Tübingen
Prof. Dr.med. Julia Szendrödi, PhD.
Herr Prof. Dr. Norbert Stefan
07071–2980687
stoffwechsel@med.uni-tuebingen.de
Mainz
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Herr PD. Dr. Jörn Schattenberg
06131-176831
susan.depoix@unimedizin-mainz.de
Gelnhausen
BAG Diabeteszentrum Dr. Tews & Partner
Herr Dr. Dietrich Tews
06051-91486-0
studie@tews-diabetes.de
Leipzig
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Herr Prof. Dr. Johannes Wiegand
0341-9712474
studien-hepatologie@medizin.uni-leipzig.de
Freiburg
Universitätsklinikum Freiburg
Herr Prof. Dr. Jochen Seufert
0761-270-34200
jochen-seufert@uniklinik-freiburg.de
Berlin
Franziskus-Krankenhaus Berlin
Herr Dr. med. Berthold Amann
030-26383617
studien-innere@franziskus-berlin.de
Braunschweig
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
Herr Prof. Dr. med. Max Reinshagen
0531-595-2431
m.reinshagen@klinikum-braunschweig.de
oder
c.boespflug@klinikum-braunschweig.de (Studienassistenz Christina Böspflug)
Leipzig
EUGASTRO GmbH
Herr Prof. Dr. med. Ingolf Schiefke
03414935720
info@eugastro.de
Bad Oeynhausen
Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen
Dr. med. Michael Hauber
05731-97-3770/3738
dizstudien@hdz-nrw.de
Würzburg
Universitätsklinikum Würzburg, Lehrstuhl für Endokrinologie/Diabetologie
Herr Prof. Dr. Martin Fassnacht-Capeller
Herr Dr. med. Ulrich Dischinger (Organisation)
0931-201-39200
M1_EndoAmb@ukw.de
Bochum
Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum GmbH
Herr Prof. Dr. med. Ali Canbay Herr Dr. med. Michael Hauber
0234-29983451
Anja-halscheidt@kk-bochum.de
Berlin
Leber- und Studienzentrum Checkpoint
Frau Dr. med. Renate Victoria Heyne
030 61 67 69 719
info@leberzentrum-checkpoint.de
München
Klinikum rechts der Isar
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
Herr Dr. med. Roman Iakoubov
089-4140-5251
casemanagment2med@mri.tum.de
Berlin
Med. Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie
Herr Prof. Dr. med. Tacke
030 450 565226
Studienzentrum-hepatologie@charite.de
Düsseldorf
Universitätsklinikum Düsseldorf, Leber- und Infektionszentrum (LIZ)
Frau Dr. Natascha Qvartskhava
0211 8107132
NASH-Studien@med.uni-duesseldorf.de
Brandenburg
Universitätsklinikum Brandenburg GmbH
Hochstraße 29, 14770 Brandenburg an der Havel
Med.Klinik II, Gastroenterologie
Herr Prof. Dr. med. Stefan Lüth
03381/411600
innere.med.2@klinikum-brandenburg.de