Klinische Forschung: DDZ-Wissenschaftlerin erhält den Ferdinand-Bertram-Preis

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Privatdozentin Dr. PhD Julia Szendrödi, Leiterin des Klinischen Studienzentrums am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), hat auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Berlin den Ferdinand-Bertram-Preis erhalten. Sie wurde für ihre herausragenden klinischen Forschungsarbeiten zur Insulinresistenz und der Rolle der Mitochondrien im Skelettmuskel und der Leber bei Typ-2-Diabetes ausgezeichnet1.

Düsseldorf (DDZ) – Bis heute sind die Mechanismen der Insulinresistenz in den Skelettmuskeln und anderen Geweben von Typ-2-Diabetes Patienten nicht vollständig verstanden. Die Diabetologin Szendrödi erforscht in diesem Zusammenhang, welche Auswirkungen eine hyperkalorische Ernährung und wenig Bewegung auf Patienten mit einem Typ-2-Diabetes haben können. So konnte sie ableiten, dass ein manifester Typ-2-Diabetes durch eine verminderte Verbrennung des Nährstoffangebots an die Muskulatur gekennzeichnet ist. Demzufolge ist die „Fitness“ der Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle) eingeschränkt.

Übermäßiges Fett kann neben dem Skelettmuskel aber auch in der Leber eingelagert werden. So stellte die Ärztin in ihren Studien außerdem fest, dass eine nichtalkoholische Fettleber bei Patienten mit einem Typ-2-Diabetes häufig eine herabgesetzte Aktivität des Energiestoffwechsels (Mitochondrien) in der Leber zeigt. Diese Erkenntnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der zellulären Vorgänge, die zum Typ-2-Diabetes führen. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und hoffe, dass meine Forschung dazu beiträgt, individuelle Maßnahmen für Betroffene zu entwickeln“, erklärt Privatdozentin Dr. med. univ. PhD Julia Szendrödi, Leiterin des Klinischen Studienzentrums am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) anlässlich der Preisvergabe.

Der mit 20.000 Euro dotierte Ferdinand-Bertram-Preis wird seit 1963 zu Ehren des 1960 verstorbenen Diabetologen Ferdinand Bertram verliehen.

Zur Person:
Die 1978 in Wien geborene Internistin studierte von 1996 bis 2002 Humanmedizin an der Universität Wien/Österreich. 2002 wurde Julia Szendrödi dort zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pharmakologie in Wien. Im Mai 2004 wechselte sie in die Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Medizinischen Universität Wien, in die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Roden. Von April bis Oktober 2006 setzte sie ihre wissenschaftliche Mitarbeit am Karl-Landsteiner-Institut für Endokrinologie und Stoffwechsel fort. Daran schloss sich bis 2008 an der 1. Medizinischen Abteilung des Hanusch Krankenhauses in Wien die Facharztausbildung zur Internistin an. Während dieser Zeit erhielt die Preisträgerin in 2007 nach einem parallelen Doktoratsstudium zum Thema Signaltransduktion den Titel Doctor of Philosophy (Ph. D.). 2008 bis 2013 war Julia Szendrödi stellvertretende Leiterin der Arbeitsgruppe Energiestoffwechsel am Institut für klinische Diabetologie des Deutschen Diabetes Zentrums in Düsseldorf. Seit September 2013 leitet sie das dortige Klinische Studienzentrum. Gleichzeitig zu ihren Tätigkeiten am DDZ absolvierte sie von 2009 bis Ende 2015 ihre Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin und im Zusatzfach Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. Im Juli 2016 habilitierte Julia Szendrödi sich im Fach Innere Medizin zum Thema „Cellular mechanisms of insulin resistance in skeletal muscle and the liver: the role of mitochondrial function and ectopic lipid deposition”.

 

 


1Szendroedi et al, PLoS Med. 2007 IF: 14.0/ Szendroedi et al, Hepatology. 2009 IF: 11.2/ Szendroedi et al, Proc Natl Acad Sci U S A. 2014 IF: 9.8


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